Naturschutzgebiet Bahnwald
Sechs Naturschutzgebiete liegen in der Ruhraue innerhalb des Kreises Unna. Eines von ihnen ist der Bahnwald – eine rund 94 Hektar große Fläche im Bereich der Wassergewinnungsanlage der Wasserwerke Westfalen. Eigentlich handelt es sich um zwei zusammenhängende Flächen auf Holzwickeder und Schwerter Gebiet. Sie umfassen neben dem Ruhrstausee auch das Gelände eines ehemaligen Verschiebebahnhofs südlich und nördlich der heutigen Bahntrasse.
Zahlreiche Bombentrichter zeugen von Zerstörungen im Frühjahr 1945. Das Rangiergelände, einst eine deutschlandweit bekannte riesige Anlage mit 42 Gleispaaren, wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges nicht wieder aufgebaut und ist nun von einem vielschichtigen, abwechslungsreichen Wald bestockt. Eingestreute Grünlandflächen, mehrere Bachläufe und einige kleinere Stillgewässer lockern das Gebiet auf. Es ist Zufluchtsstätte für im Ruhrtal lebende Fledermausarten wie Abendsegler und Wasserfledermaus.
Der Stausee besitzt herausragende Bedeutung als Brut-, Nahrungs-, Rückzugs- und Überwinterungsraum für Wasservögel. Eine Insel beherbergt die einzige Brutkolonie des Kormorans im Kreis Unna. Ein Spazierweg führt ein Stück direkt am Ufer entlang und gibt den Blick auf See und Insel frei. Geführte Exkursionen werden von der Ökologiestation Kreis Unna immer mal wieder angeboten.
Unser Tipp
Der RuhrtalRadweg
Wer das Naturschutzgebiet Bahnwald besuchen möchte, kann das gut mit einer Tour über den RuhrtalRadweg in Einklang bringen. Die insgesamt 240 Kilometer lange Strecke verbindet das Sauerland mit dem Ruhrgebiet und verläuft auch durch den Kreis Unna – überwiegend auf Nebenwegen oder Radwegen, die zum Teil straßenbegleitend sind. In diesem Fall gilt es am Gutshof Wellenbad in Schwerte den RuhrtalRadweg zu verlassen und dann rechts in die Straße zum Kellerbach einzubiegen. Durch den Bahnwald geht es bis zur Spitze des Stausees, wo man einen schönen Blick auf die Kormoran-Insel hat.