Halde Großes Holz
Viele ehemalige Bergbaustandorte im Ruhrgebiet boten bis in die 1970er-Jahre ein graues Bild. Als sich das Ende der Bergbauzeit näherte, wurde der Natur- und Umweltschutz in den Blickpunkt gerückt. Die Bergehalde „Großes Holz“ in Bergkamen, die über Jahrzehnte als Lagermöglichkeit für das überschüssige Bergbau-Material der Zechen Haus Aden und Monopol gedient hatte, ist dafür ein anschauliches Beispiel. Stück für Stück zum Naherholungsgebiet umgewandelt, stellt sie heute mit ihren 148 m ü. NN einen bedeutenden Panoramapunkt entlang der Route der Industriekultur dar. Wanderer und Radfahrer, aber auch mobilitätseingeschränkte Personen, finden eine grüne Oase vor, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen neuen Lebensraum bietet. Die Wanderwege umfassen eine Gesamtstrecke von 40 Kilometern. Vom 2013 völlig neu gestalteten Gipfel, der „Adener Höhe", genießt man einen sagenhaften Ausblick auf das Umland. Den besten Einstieg in die Bergehalde „Großes Holz“ findet man von Westen, der Waldstraße.
Der Name „Großes Holz“ entspringt der Geschichte des Areals. Ursprünglich befand sich hier ein ausgedehntes Waldgebiet. Von diesem ist jedoch kaum etwas übriggeblieben. Nur einige Baumbestände im nahen Naturschutzgebiet Beversee sind dieser Zeit zuzuordnen.
Unser Tipp
Dem Bergbau auf der Spur
Wer mehr über den Bergbau in Bergkamen wissen möchte, sollte einen Besuch der Halde „Großes Holz“ mit einem Abstecher ins Stadtmuseum verbinden. Dort kann man im Barbara-Stollen und im Lehrstollen Geschichte hautnah erleben. Exkursionen zum Thema werden darüber hinaus im Rahmen von Gästeführungen angeboten.
Der Bergbau hat in Bergkamen viele Spuren hinterlassen. Mit Einzug des Steinkohlebergbaus ab 1890 trat eine gewaltige Veränderung ein – innerhalb von sechs Jahren vervierfachte sich die Bevölkerung und es entstanden die ersten Bergarbeitersiedlungen. In den 1980/90er-Jahren galt Bergkamen als größte Bergbaustadt Europas.